Fliegenpilz
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Klasse Basidiomycetes Sachs ex Winter
Unterklasse Homobasidiomycetidae
Ordnung Agaricales Clements
Familie Amanitaceae Heim 1983, ss. restr.
Gattung Amanita Persoon 1797, nom. cons.
Wissenschaftlicher Artname Amanita muscaria (Linnaeus 1753: Fries 1821) Lamarck 1783
Wissenschaftliche Synonyme keine bekannt
Deutscher Artname Fliegenpilz
Deutsche Synonyme -

Hut und Fruchtkörper jung kugelig, im Alter flach ausgebreitet, gelb- bis signalrot, mit zahlreichen weissen Schuppen bedeckt (können aber durch Regen abgewaschen werden), im Alter ausblassend, Rand lange herunter gebogen, gerieft
Poren -
Hymenophor (Röhren, Lamellen...) weiss, frei, Schneiden glatt
Stiel weiss längsfaserig-wollig, Ring hängend, mit typischer "Zahnrad-Musterung" am Rande, Stiel in eine warzig, weiss bis gelblich gerandete Basisknolle eingepfropft
Fleisch weiss, unter der Huthaut gelb, Geruch würzig, Geschmack mild, nussig
Chemische Reaktionen keine bekannt
Sporenpulver weiss
Mikroskopische Merkmale Sporen rund bis elliptisch, glatt, hyalin, 9-12 x 6-9,5 µm, Q.: 1,0-1,7, J-
Vorkommen in Laub- und Nadelwäldern, häufigste Mykorrhiza-Partner sind Fichte, Kiefer und Birke, am liebsten in montanen Lagen
Verwechslungen im ganz jungen Zustand mit Bovisten und Stäublingen, allerdings sieht man beim Durchschneiden des jungen Pilzes schon die rote Huthaut.
Geniessbarkeit giftig
Wissenswertes Der Fliegenpilz ist einer der bekanntesten Pilze überhaupt. Er ist der "Glückspilz" und bekannteste Giftpilz schlechthin und wird in vielen Märchenbüchern beschrieben. Er wird auch als Rauschgift benützt, in dem man die Huthaut abzieht und trocknet. Es gab viele Stämme und Kulturen, die den Fliegenpilz verehrten und ihn zu sich nahmen, um rauschähnliche Zustände zu erlangen. Es gibt auch die Variante von sibirischen Völkern, dass der Schamane den Fliegenpilz konsumiert und die die anderen Stammesmitglieder dann sein Urin tranken. Der Sinn davon war, dass die Rauschgifte vom Körper nicht herausgefiltert werden und die Giftstoffe im Körper des Schamanen zurück blieben. So hatte also nur ein Mensch die Vergiftungssymptome. Der Name "Fliegenpilz" kommt daher, dass die Bauern früher, um die lästigen Fliegen zu töten, Stücke dieses Pilzes in gezuckerte Milch gaben und die Fliegen die vergiftete Milch tranken. Um die Fliegen zu töten, musste man aber grosse Mengen des Pilzes in die Milch legen. Im Lied "Ein Männlein steht im Walde" wird (entgegen der landläufigen Meinung) nicht der Fliegenpilz sondern die Hagebutte beschrieben. Es werden auch viele Varietäten des Fliegenpilzes beschrieben: var. aureola mit schuppenfreiem, orangegelben Hut, var. regalis (auch eigenständige Art) mit braunem Hut, var. emilii mit creme- bis hellgelbem Hut, var. formosa mit gelblichen Stielen, var. puella mit schmächtigeren Fruchtkörpern und lachsfarbenem Hut, var. flavivolvata mit gelben Schuppen an Hut, Ring und Stiel, var. alba mit gänzlich weißem Fruchtkörper
Gefährdung nicht gefährdet
Autor Gernot F.